Freitag, 28. August 2015

Gelingende Tage




Wann ist mein Tag gelungen?
Wenn ich die Aufgaben des Tages erfüllt habe?
Vielleicht habe ich mir sogar zu viel aufgebürdet? - Trotzdem.
Vielleicht wurde ich abgelenkt, und etwas blieb liegen, was eigentlich dran gewesen wäre?
Habe ich meinen Termin-Kalender abgearbeitet?
Gut - der äußere Rahmen ist gelungen.
Hatte ich Streit, sind Gespräche misslungen?
Wurde ich nicht verstanden?
Konnte ich immer wieder die Harmonie herstellen und wahren?
Wie habe ich das geschafft? Wie ist mir das gelungen?
Konnte ich in der Gegenwart leben und daraus handeln? Aus der Geistes-Gegenwart? Oder bin ich mit den Gewohnheits-Bewegungen meines "So bin ich halt"-Menschen im Gewohnheits-Trott geschoben worden? Ist mir gar nicht aufgefallen?
Wie "wach" war ich heute?
Nur ein "wacher" Tag ist ein gelungener Tag.
Nur wenn ich "wach" bin, bin ich Ich.
Und nur, wenn ich Ich bin, bin ich wirklich.
Wenn nicht, bin ich ein Automat, und es kann mir bestenfalls ein Automaten-Leben gelingen.
"Wach"-Sein heißt bewusst sein. Unser Ich ist Bewusst-Sein.
Unsere Seele ist im permanenten Bewegt-Werden von unzähligen Eindrücken, auf die sie mit Ausdrücken reagiert.
Unsere Lebenskräfte-Organisation fließt in abbauenden oder aufbauenden Beeinflussungen dahin, wie träumend, fast schlafend.
Und unser physischer Leib an sich ist die "tote" Hülle, das Haus oder der Wagen, in dem sich das alles abspielt.
Nur, wenn wir uns dessen bewusst sind, was wir denken, fühlen, wollen, sagen und tun, sind wir wach in unserem Ich. Das ist eine geistige Aktivität - nur in ihr sind wir Mensch, sonst sind wir eben - mehr oder weniger - Automaten. Hart, aber wahr!


Täglich mehr und häufiger dieses Bewusstsein herzustellen, aufzurufen - das kann natürlich nur ich, andere können mich bestenfalls daran erinnern - ist der Anfang eines gelingenden Lebens. Selbst das erfolgreichste "Automaten"-Leben kann man nicht als gelungen bezeichnen. Auf der Bewusstseins-Ebene des Ich sind wir gleichzeitig bewusst gerichtet auf unser irdisches Leben und Tun und auf unser Verbunden-Sein mit der geistigen Welt, unserer Heimat als Menschen.
Zu dieser Komponente unseres gelingenden Lebens in weiteren "Impulsen" mehr.


Zunächst mein aktueller Impuls:
Überprüfe immer wieder im Laufe Deines Tages oder spätestens am Abend, wann, in welcher Situation Du wirklich Dir Deiner Selbst bewusst warst, und was da geschah.
Sei nachsichtig mit Dir, wenn das nicht so häufig klappt, wie Du es möchtest. Diese Art des Bewusstseins von sich hat der Mensch erst seit einigen hundert Jahren. Es ist also eine sehr junge Fähigkeit, die unsere Geduld und liebevolle Hingabe braucht.


Gutes Gelingen!


Aufgepasst: In Kürze erscheint "Gelingende Tage - Praxis"!


2 Kommentare:

  1. Vielleicht verbinde ich gleich beide Blogg-Themen miteinander? o.k.
    Also ich finde, eine Tür ist a u c h dazu da, gelegentlich geschlossen zu werden. Um sich zurückziehen zu können. Mit sich zu sein, in sich zu gehen; in den Themen, die einen beschäftigen, kann man die Welt allerdings wieder mitnehmen, nimmt sie mit hinein. Mal okay, solang man nicht das Schloss absperrt und den Schlüssel wegschmeißt...
    Habe heute die Tür zugemacht, um mich mit Dingen zu beschäftigen, mich zu vertiefen, die mich schon seit vielen Jahren interessieren. Gestaunt, welche Möglichkeiten die Internet-Stichwortsuche in der Gesamtausgabe Rudolf Steiners bietet (auf welche mich eine gewisse M.B. aufmerksam gemacht hat). Gemerkt, dass ich darauf achten muss, mich darin nicht zu verzetteln und zu verlieren, was ein bisschen einfacher ist als bei anderen I-net-Inhalten, wenn man sich der Tiefe der Themen und des Anspruchs bewusst bleibt, nichtsdestotrotz: aufpassen, Sogwirkung! Wach bleiben. Ist mir nicht durchgängig gelungen. -Außerdem: es wäre freundlicher gewesen, Leuten, die mich telefonisch erreichen wollten zu sagen, dass heut die Tür zu bleibt. - Anderes eventuell vorgehabt, aber vielleicht war es nicht überzeugend genug (leiser Zweifel – Willensschwäche?) - Alles in allem mir bewusst, welch ein Luxus so ein Tag ist (oder gar mehrere).

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    1. Vielen Dank liebe Sonja
      für die ehrlichen, tiefen Einblicke in Deinen Tag. Da spürt man doch das Ringen ums Gelingen - und darum geht es meiner Meinung nach.

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