Dienstag, 28. Juli 2015

Schloss und Schloss



P1010839Ich möchte zu Beginn unserer Bloggerei noch ein wenig bei den eröffnenden Metaphern bleiben.

Wenn wir von Schlüsseln sprechen, so sprechen wir gleichzeitig von Schlössern, zu denen sie passen müssen. Da gestattet uns nun aber die deutsche Sprache zwei Vorstellungen:
das kleine Schloss und das große Schloss.


Das erste kommt im zweiten vor, umgekehrt jedoch nicht.

Das erste wird benutzt, das zweite wird bewohnt.
Das erste braucht einen Schlüssel, der für es gemacht wird.
Das zweite braucht einen Bewohner, für den es gemacht wird.

So kann man weiter fabulieren – und dazu möchte ich ganz herzlich einladen.

Warum? Weil es uns alle betrifft.

Für ein gelingendes Leben brauchen wir Schlüssel, damit wir öffnen können, was uns verschlossen ist.

Wandtattoo Märchenschloß Wandtattoo
Was haben wir alles zu erschließen in unserem Leben?

Und wir sollten Schloss-Bewohner werden, sprich: Edle, Adelige, Hochwohlgeborene, HerrscherInnen – in unserem Reich. Dazu sind wir veranlagt.

Beide Schlösser, das kleine und das große, fordern uns täglich heraus, wenn unser Leben gelingen soll.

Zum schmieden des kleinen Schlüssels müssen wir lernen “Schlosser“ zu werden. Das ist Feinstarbeit, und es macht einer allein.

Für das große Schloss brauchen wir Baumeister und jede Menge Mitmenschen. Aber wie es werden soll, das bestimmen wir, und was drin geschieht ebenso.

Hab ich damit Eure Gedanken-Schatztruhen aufgeschlossen?
Na, dann lasst mal hören!

6 Kommentare:

  1. Jawohl, auch bei mir klappt's mit der Bloggerei, und ich nutze die Gelegenheit, mich beim "Schlüsseldienst" Bannmann für den neuen Service zu bedanken und viel Erfolg zu wünschen!

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    1. Der Dank ist auf meiner Seite! Wie schön, dass wir von Ihnen als Weitgereiste bei der Spurensuche zum gelingenden Leben gelegentlich Hinweise erwarten dürfen!

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  2. Beim überqueren des eisernen Stets in FfM fällt mir natürlich gleich dieser Blog Impuls ein. Denn was sehe ich: Tausende Liebesschlösser! Sie sollen den Entschluss der Liebenden beschließen. Das kleine Schloss wird feierlich verschlossen, also an die Brücke geschlossen. Der Entschluss steht fest: Der Schlüssel wird entschlossen in den Main geworfen. Denn was zusammengeschlossen wurde, soll schließlich ewig halten. Das ist beschlossene Sache für die Liebenden! Hoffentlich hält der Beschluss! Verschlossen bleibt dem Betrachter allerdings, ob nicht manchmal vorsichtshalber Nachschlüssel im Schlüsselkästchen bleiben. Falls es sich doch um ein Luftschloss handelte...schlussendlich.

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  3. Wunderbar! Was im modernen FfM so viele Schlüsselgedanken entfacht,
    hieß in einem mittelalterlichen Liedchen "Du bist in min Herzen. Verloren ist das Slüzzelin, nun musst du immer drinne sin!" Wie schön, dass man die Liebes-Schösser ausgerechnet an Brücken befestigt. Ja - und das mit den Luftschlössern müssen wir natürlich im Blick haben in Sachen gelingendes Leben. Vielen Dank für den Kommentar von unterwegs (mit dem Sprachgeist im Gepäck)!

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  4. Wenn man jemanden ins Herz geschlossen hat, kann es wohl nur dann Ewigkeitswert haben, wenn wirklich das ewige Wesen des anderen gemeint ist. Auf dem Weg dorthin müssen vielfache Illusionen überwunden werden. Hierzu sind z.B.die Beschreibungen der drei hauptsächlichen Ego-Rollen von dem spirituellen Psychologen Chuck Spezzano sehr "aufschlussreich".
    Das "Urbild" des anderen zu bewahren, hat man es einmal geschaut, beschreibt Rudolf Steiner als wahre Treue, da es sich immer wieder in der eigenen Seele verdunkeln wird. Der Entschluß, trotzdem daran zu glauben und sich immer wieder daran zu er-innern, könnte ein solch geistiges Brücken-Schloß sein.

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    1. Vielen Dank, liebe Caroline für diesen wunderbaren Beitrag, passend zum Herz-Fest am 08. August. Kannst Du die drei hauptsächlichen Ego-Rollen kurz mitteilen? Es dürfte für uns alle sehr aufschlussreich sein.

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