Sonntag, 3. Januar 2016

Anfangs-Gelingen


Schon lange frage ich mich, warum in "anfangen" das Verb "fangen" auftaucht. Was gilt es zu "fangen" für einen gelingenden An-fang? Und was ist das dann für ein "Fang"?

Sicher gibt es darauf hochphilosophische Antworten, aber wir können uns ja auch ganz einfach aufmachen, diesen Fang zu machen.

Es ist spannend bei allen Ergebnissen, die sich in unserem Leben schon ergeben haben, bei allen Ereignissen, die sich ereignet haben nach dem Anfang zu fahnden. Wie-wann-wo hat das eigentlich begonnen, was ich jetzt erlebe? Der Beruf, den ich jetzt ausübe, die Partnerschaft, die Freundschaften, die ich jetzt habe, das Hobby, die Belastungen...

Es lohnt sich, einmal einen Faden aufzugreifen und anzufangen, ihm nachzugehen bis zu seinem Anfang. Oft ist das überraschend weit. Das Leben, die Biografie wird bei diesen "Ariadne"-Spielchen immer durchsichtiger, und man erkennt: Die Biografie ist ein Kunstwerk. Natürlich taucht dann auch die Frage nach dem eigenen Anfang auf: Wann habe ich eigentlich angefangen, meine Existenz? Und dem folgt die Frage nach dem Anfang der Welt... Das führt uns zunächst zu weit.

Kommen wir ins Hier und Jetzt!

Wie geht anfangen überhaupt? Was müssen wir fangen, um anfangen zu können? Was war der erste "Fang" bei dem, was ich grade tue?
Da können wir erstaunt feststellen, dass wir wirklich etwas "gefangen" haben: einen Gedanken!
Alles beginnt mit dem Denken:
Das Haus, an dem ich vorübergehe oder in dem ich wohne;

jeden Tag meines Lebens beginne ich mit einem Gedanken;
allem womit und woran wir arbeiten liegt ein Initial-Gedanke zu Grunde;
jeder Meinung, jedem Urteil, jedem Entschluss, jedem Plan...
Nun können wir uns dieses "Fangen" der Gedanken bewusst machen, es sogar beobachten. Dann stellen wir fest, dass wir beim Denken so gut wie immer auf etwas bereits Gedachtes zurückgreifen. Wir suchen in unserem "Archiv" und fangen einen Inhalt (manchmal finden wir ihn nicht gleich).
Ein ganz anderer Anfang wäre es aber, einmal etwas Neues zu denken, was ich noch nie gedacht habe. Ob das geht?
Es wäre das ein echt "schöpferisches" Denken, ein "Fangen mit dem Schöpf-Löffel" (Verzeihung!) Witzig, aber gar nicht so einfach!
Eine spielerische Möglichkeit liegt im Erfinden von Rätseln. Das müssen wir ganz anders an-fangen als das Raten.
Mutige Fänger vor!

Um allen die Scheu zu nehmen, stell ich ein eigenes vor - naiv, anspruchslos. (Das Reimen gelingt mir wegen meiner musikalischen Ader - muss aber nicht sein.)
Du bist stets Runden drehend
Es gibt dich viele Mal,
Erscheinst vorübergehend
Und bist doch ganz real.Nimmst uns mit Himmelskräften
Auf deinem Wege mit
In Ruhe und Geschäften:
Wir folgen deinem Schritt.Und ist dein Weg zu Ende,
Fängt er gleich wieder an.
Wir hängen an der Wende
Ein neues Schildchen dran.Nun ist es klar:
Du bist ein _  _  _  _.

 
Also:
Fangen wir zum An-fang dieses Neuen an, die An-Fänge
zu fangen! Dann fängt wirklich etwas Neues an.

Ich freu mich über gemeinsame Fang-Freuden.
Hier oder über meine Mail: Margareta.Bannmann@web.de.




5 Kommentare:

  1. Rätsel - wie spannend! Ist es ein "Jahr"?

    Mal sehen, ob ich auch eines hinbekomme...
    Du bist kein stofflich Ding,
    trotzdem komme ich nicht umhin,
    Dich stets zu hören und zu fühlen.
    Im Kopf, im Ohr, im Bauch und auf den Schultern auch, hilfst du mir beim Denken und Entscheidungen lenken. Ob Richtig oder Falsch, dank dir weiß ich es bald. Und war's mal falsch getan, fühlst du mir auf den Zahn. So kann ich oft vermeiden, dass andere wegen mir leiden. Drum ist das Beste unserer Gaben, dass wir ein _ _ _ _ _ _ _ _ haben!

    Kriegt man das gelöst? Hat jedenfalls wirklich Spaß gemacht :)

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  2. Ich probier's:
    Kann man sich auf "dem Besten unserer Gaben"
    auch als "bequemes Ruhekissen" laben?

    Und: Klar! Es ist ein "Jahr".

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  3. Sandra: Gewissen?
    Schöner Vers!

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  4. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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