Mittwoch, 23. Dezember 2015

Gelingende Weihnachten

Wie gelingt Weihnachten?
Sicher nicht mit "Glöckchen kling" und Glühwein- oder Bratenduft, auch nicht mit der Flucht in die weite Welt, und die Friede-Freude-Eierkuchen-Bemühungen sind erstens meistens zum Scheitern verurteilt und haben zweitens gar nichts mit Weihnachten zu tun.
Also wie dann? Wo müssen wir suchen?
Zunächst gibt das Wort schon interessanten Aufschluss. "Nachten", das sind mehrere Nächte, genau genommen 13 - es ist also nicht am 1. oder 3. Feiertag alles vorbei.
Ein alter Brauch trachtet danach, sich die Träume in diesen Nächten zu merken und ggf. zu notieren. Diese Bemühungen sind schon ein winziger Schritt zum Gelingen - die Bemühung wohlgemerkt, ob's klappt, ist sekundär wichtig.
"Weih" kommt natürlich von "weihen". Und da wird es jetzt schon richtig schwierig. Erstens: Wie geht das? Und zweitens: Warum das?

Überraschung: Ich halte diese Fragen und die ernsthafte Suche nach Antworten bereits für einen weiteren Schritt des weihnachtlichen Gelingens. Wir wissen ja gar nicht wirklich genug von und über dieses Fest, haben recht schemenhafte, unscharfe Inhalte. Ja, auch wir Christen!
Es sind die einfachen Fragen, die weiterhelfen:
Hatte ich in meinem Leben schon einmal ein weihevolles Erleben? Wann? Was? Und wie wäre es, wenn ich diese Stimmung jetzt, heute zu diesem Fest reanimieren könnte?
Welcher weihnachtliche Inhalt hat mich irgendwann schon einmal so berührt - vielleicht -, dass ich dagegen stimmen würde, dieses Fest abzuschaffen? Gibt es diesen Inhalt noch oder ist er mir abhanden gekommen? - Warum? - Berechtigterweise? - Bin ich mir da ganz sicher?
Ich möchte meine Leser anregen, diese Fragen in ihr diesjähriges Weihnachtserleben mitzunehmen, ggf. mit anderen darüber zu sprechen. Ganz frei, bitte, wie Suchende, nicht wie Wissende.
Jede Kerze eine Frage.
Natürlich wünschen wir uns auch die Bescherung der Antworten.
Wer da einen weihnachtlichen Kompass braucht, da kann ich weiterhelfen.
Schreibt mir eine Mail: Margareta.Bannmann@web.de

Das Schwierigste an den Weihe-Nachten sind die Tage. Sie führen uns mit ihren All-Täglichkeiten immer ganz woanders hin. Aber auch da gibt es eine weihnachtliche Hilfe:

Wir können uns jeden Tag einmal kräftig freuen, dass die Sonne wieder länger da ist. Das ist ja der Ur-Sinn von Weihnachten, dass das Licht an der Wintersonnenwende neu geboren wurde. Alle Jahre wieder geschieht das. Wir nehmen es als selbstverständlich oder aufgeklärt astronomisch - ist ja egal: Wir haben wieder mehr Licht.
Und wem das kein Grund zur täglichen Freude ist, dem ist wirklich nicht zu helfen. Einige spirituelle "Hirten und Könige" wissen natürlich mehr über dieses Licht. Ob sie sich deshalb auch mehr freuen, ist nicht sicher.

Zusammenfassend:
Weihen wir der ausgesparten Zeit (Differenz zwischen dem Mondenjahr 354 Tage und dem Sonnenjahr 365 Tage) täglich etwas Freude, um in den Nächten ein Lichtlein in uns brennen zu haben,
das uns im besten Fall ein wenig den Weg weist - wohin?
Das könnte ein Schritt sein zu einem ungewöhnlichen aber gelingenden Feiern eines "ramponierten" Festes.
Macht's gut!

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