Freitag, 29. April 2016

RICHTIGES Gelingen


Wir wollen ein Ziel erreichen?
Wir wollen eine Situation verändern? 

Wir wollen Pläne machen?

Wir wissen, dass man dazu die mentale Methode der Affirmation (besser ist Bewusstseins-Lenkung) einsetzen kann und wir tun es ...

... es kann gelingen oder nicht.

Nehmen wir einmal an, es gelingt.
Dann stelle ich nun eine sehr entscheidende Frage:
Woher wissen wir, dass das Erreichte, das Erwünschte,
Erstrebte für uns das RICHTIGE ist?

Unser Intellekt, die Situation, bestimmte Zwänge entstanden aus Miss-Ständen, sagen sofort: Ist doch klar! und bringen im Schlepptau jede Menge Begründungen.
Sind wir so ein wahrer Meister unseres Lebens oder nicht eigentlich nur Opfer unserer Umstände?

Wenn wir aber einmal ganz in Ruhe tiefer fragen:
Hätte es nicht vielleicht doch andere Möglichkeiten gegeben?

Hätten sie vielleicht sogar besser sein können?

Könnte es nicht sogar Möglichkeiten geben, die ich mir gar nicht vorstellen kann, unvorstellbare,
vielleicht sogar unvorstellbar großartige?
Da kommt so eine Ahnung auf, wie wenig wir wirklich wissen.


Und wenn wir den Mut haben, noch tiefer zu denken, dann kommen wir zu der Einsicht,
z.B. in Bezug auf unseren Beruf:
Wir sind zwar ............. geworden,
aber wir hätten ebenso gut eine Menge anderer Berufe ergreifen können.
Welcher wäre es denn,

den ich mit meinen besten Fähigkeiten
(welche sind das?)
meinen besten Möglichkeiten (welche könnten das sein?)
zu den für mich besten Gegebenheiten
(auch da bleiben Fragezeichen)
erfüllen könnte?

Wenn wir ehrlich sind, werden wir nach diesen Betrachtungen zu dem Schluss kommen:

Wir wissen es nicht!

Wir wissen nicht, was wirklich für uns oder unsere Mitmenschen gut und richtig ist.


Nun können wir eine weitere Betrachtung anstellen, die wiederum etwas Mut im Denken erfordert:

Kann ich glauben, dass es das RICHTIGE gibt?

Kann ich eine kosmische Ordnung und Intelligenz annehmen, die das RICHTIGE für Welt, Mensch und Universum kennt und will
?

Könnte ich mir vorstellen, dass ich mich an diese Ordnung anschließen kann, deren Teil ich ja sowieso schon bin, indem ich mich öffne für Möglichkeiten, die meinen Verstand übersteigen und Vertrauen fasse in einen viel größeren Lebenszusammenhang?


Sollte da die Spur eines „Ja“ auftauchen, dann können wir konsequenter Weise diese Ordnung, dieses RICHTIGE zu unserem Ziel machen, zum Brennpunkt unserer Bewusstseins-Lenkungen in Bezug auf alle Belange unseres Lebens.

Vielleicht reicht unser Vorstellungsvermögen, sich auszumalen, auf welch grandiose Weise sich dadurch unser Leben, unsere Arbeit, unser Erfolg ändern könnte.

Aber alles hat seinen Preis!
Dieser Erfolg kostet uns unsere Vorstellungen wie etwas zu sein hat.
Es kostet uns unsere Eigenwilligkeit, (weil sie für das Welten-Wohlwollen viel zu eng ist).
Es kostet uns unseren Eigensinn, der sich ungeahnten, unerschöpflichen Dimensionen der Kreativität öffnen muss.
Das ist etwa so wie wenn ein Einzelhändler sich plötzlich in einen weltweit aktiven Konzern einzugliedern hat.Eines steht jedoch absolut sicher fest: Es wird das RICHTIGE sein!

Der bisherige Verwalter unserer Gedanken, Ziele, Wünsche, Pläne, unser Verstand, wird sich natürlich weigern. Er wird jede Menge Argumente aufbieten, um uns zu überzeugen, dass wir auf einem falschen Trip sind.Wenn wir ihn umschulen, mitnehmen in die universelle RICHTIGkeit, wird er sich beruhigen und nach und nach zu dem großartigen Mitarbeiter werden, als der er erschaffen ist.

Diese Umstrukturierung im Mental-Haushalt, im „Oberstübchen“ braucht eine Zeit lang spielerisches Training, mit Freude über die RICHTIGEN Erfolge, die sich ziemlich rasch einstellen – das kann man erleben! – und Ausdauer in den Diskussionen mit „Mister Verstand“.

Wer fachliche Hilfe und Unterstützung wünscht oder braucht, ich helfe gerne und mit großem Vergnügen weiter.

Nächstes Mal geht es noch mehr in die Praxis.


Diese wunderbare Chance, als Lebens-Künstler, als Lebens-Meister zum gelingenden Leben zu finden, stelle ich heute (nach mehr als 10 Jahren der Anwendung) erstmals einer breiteren Öffentlichkeit vor.
Wahrscheinlich ruft sie Fragen oder Widersprüche hervor.
Das macht nichts. Nur her damit!

Mittwoch, 17. Februar 2016

GELINGENDE LIEBE


Den Fragen zum Gelingen des Guten müssen die des Gelingens der Liebe folgen als eine Steigerung in jeder Hinsicht und als Nachklang zum grad gewesenen Herzens-Tag. Ein Unterfangen, an das man sich fast nicht rantraut. Jede/r hat ja seinen „Strauß“ mit der Liebe, kennt sich aus… Und doch merkt auch jede/r dass es nur ein Teil von etwas unfassbar Großem ist.
Ich will von ein paar Blüten aus meinem Strauß erzählen:
Im zarten Alter von 12 mussten wir das „Hohe Lied der Liebe“ von Paulus im Religions-Unterricht auswendig lernen. Das tat ich so leicht, so gern und so gut, dass ich es heute noch weitgehend kann. Obwohl ich nichts verstand, war ich doch wahrscheinlich, immer wenn ich dieses Lied memorierte, dem großen Geheimnis so nahe wie sonst nie in meinem Leben. Heute, als zweifach geschiedene Witwe, die - womöglich ein kleines bisschen weise - sich erlaubt, in Wort und Schrift über Leben und Tod zu „philosophieren“, frage ich mich schon anders, wovon Paulus da eigentlich spricht. Was muss ich „haben“, um als sprechender Mensch nicht nur ein „Plappertopf“ zu sein, auch wenn ich von aller Weisheit der Welt rede – z.B. meiner verehrten Anthroposophie? Was muss ich da wie lieben? Paulus schrieb: „Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redete, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle...“ (Johannes Brahms hat das wunderbar vertont, und ich durfte es in meinen Dreißigern öffentlich singen.)
Ein paar Jahre später, mit 16, seit einiger Zeit zum ersten Mal verliebt, hörte ich - wieder in der Schule - einen Satz von Shakespeare: „Ich will Dir ein Geheimnis sagen …. Willst du geliebt werden, so liebe!“ Es wurde wohl noch mehr Erhebendes über dieses Thema vermittelt, denn ich spürte auf einmal: Das was ich kenne von und zwischen meinen Eltern oder wem auch immer, das hat mit dem, was ich grade erahnte, so gut wie nichts zu tun. Die gepriesene Mutterliebe schien mir mehr Angst zu sein, bei den Paaren war deutlich Macht und Anerkennungsstreben vorrangig, und ich konnte damals schon sehen, dass sie sich mehr brauchten als liebten. In pubertärer Kühn- und Dummheit zog ich von Stund an als Verkünderin der „Weisheit“ durch die Welt: Die Liebe gibt es nicht! Damit nervte ich meine Umwelt wann und wo immer es möglich war. Solange, bis eines Tages mein Lover sich das auch anhören musste, und daraufhin ganz erstaunt fragte: „Und was ist dann das zwischen uns?“ Ups! Schach matt! - Natürlich weiß ich heute, dass das auch nicht die Liebe war, aber doch ein kleines Winke-Winke von ihr, das schon ganz schön Power hatte.
Diese Liebe mit den Schmetterlingen im Bauch fällt uns ja bei dem großen Wort gewöhnlich zuerst ein, und wir wissen, dass sich die Schmetterlinge meist früher als später setzen und ruhig auf den Blüten unserer Herzenswärme schaukeln. Wieder ein Teil des großen Geheimnisses, ein kolossales Sprungtuch, das enorm viel auffangen und aushalten kann! Das von Paulus kann allerdings noch mehr: träget alles, duldet alles … höret nimmer auf… rechnet das Böse nicht zu… Oh, oh! Hatte ich doch Recht, dass es das nicht gibt unter Menschen? Oder ist die Liebe der Weg der kleinen Schritte zu der Großen hin?
Die Weisheiten der Liebe verfolgten mich. In der Mitte meiner Dreißiger und aller erdenklichen Eheprobleme kam die nächste Botschaft: Einen Menschen lieben heißt, ihm zu seiner Vollkommenheit zu verhelfen. Klar! Nur, ich schaffte das nicht. Also folgte die erwachsene Einsicht: Ich kann nicht lieben. Das ist bis heute nicht ganz widerlegt, denn der Rahmen ist sehr groß gesteckt.
Nun, was man nicht kann, kann man ja wenigsten bedenken. Ich schrieb dann mal meine Gedanken zusammen über die Dreiheit Sexus – Eros – Agape. Zwei davon kannte ich, die dritte entzog sich meiner Vorstellung. Heute weiß ich, dass genau das gemeint ist mit dem einzigen Gebot, das Jesus-Christus seinen Jüngern gab.
Das ist das UR-ZIEL:
Dass Ihr miteinander in LIEBE EINS werdet,
so wie ICH mit EUCH in LIEBE EINS geworden bin…. DIE LIEBE IST MEIN EINZIGES GEBOT.
“ Einer Gemeinschaft von zwölf Männern wurde das gesagt. Der Ursprung des Christentums war eine Agape-Gemeinschaft!
Er meinte damit sicher nicht eine irgendwo im Kosmos herumschwingende Kraft sondern ein menschliches Tun. (Aha, mein früherer Shakespeare – aber ganz anders!)
Über was alles machen wir uns Gedanken, diskutieren wir, bemühen wir uns um Verwirklichung – wie steht es mit diesem „einzigen Gebot“? „Eins werden“ – was meint das, was erfordert das? Gewiss mehr als ein „Ich bin o.k. - Du bist o.k.“ oder so ein „Hühnerfrieden“ wo jeder alles schluckt.
Meine Einsicht heute, kurz vor 70: Ich kann (wir können?) es nicht, weiß es nicht, kann es nicht einmal denken – ich muss es meditieren! Spirituelle Grundübung zur wahren Liebe?
Da hat mich noch etwas erstaunt: Christus sagt von einigem Großem, Universellen, dass er es sei: Ich bin das Licht, das Leben, die Wahrheit… siebenfach!
Er sagte  nicht: Ich bin die Liebe. Sondern: Das müsst Ihr tun!
Paulus ist da ein interessanter Denk-Kreisel gelungen:
Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“
Das wäre interessant: Was muss ich tun, und was geschieht, wenn ich diese Botschaft ganz bewusst zu verwirklichen trachte? Nach und nach… Vorsicht: Nicht zu großzügig „christlich“ sein!
Und da ist wohl auch vom Valentins-Tag kaum etwas zu gebrauchen.
Es gibt eine wunderbare Übertragung des Johannes-Evangeliums, da beginnt der Prolog:
„Im URBEGINN war die WELTEN-WIRKENDE LIEBE.
Und die LIEBE war umfassender GEIST.
Und göttliches SCHÖPFERWORT war die LIEBE.
DIESE war im URBEGINN das URGUTE.
Alle Dinge sind durch DIES EINE OHNE EIN ZWEITES erschaffen
und alles Geschaffene ist Abbild der LIEBE…

So groß, so einzig und allmächtig, so ewig und immer ist das, wovon wir sprechen. Und wenn uns das ein wenig Schmetterlinge in Herz zaubert, gepaart mit ehrfurchtsvollem Staunen, dann sind wir auf dem Weg – glaube ich. Dazu müsste man allerdings, die z.T. oft gehörten Bibelworte ganz neu lesen, wie noch nie gehört und es wagen, sie in Zusammenhang zu bringen mit dem, was man selbst mit dem Liebe-Thema bisher verband.
Tatsächlich hab ich mit fast 50 ein winzig kleines Lied „komponiert“ nach einem Satz aus dem „Kurs in Wundern“: Die Liebe ist der Weg, den wir in Dankbarkeit beschreiten. Ein Kanon, mehrstimmig in Harmonie zu bringen. Und dieses Lied – man kann es kaum glauben – wird seitdem jeden Freitagabend bei einem besinnlichen Gruppen-Abend gesungen (bei dem ich gar nicht dabei bin), bis heute und weiter...


Angesichts dieser Erinnerungen frage ich mich schon: Kann Liebe überhaupt gelingen auf unserem heutigen Stand als Menschen, auf der heutigen Stufe der Weltentwicklung? Oder bleibt uns nur davon zu singen (auf jedem Niveau) und zu dichten?
Bleibt der erwähnte Trost: Wohlwollende Schrittchen dürften zu schaffen sein.


Nun, liebe Leser, sucht doch auch mal nach den Spuren, den „Sträußen“ der Liebe in Eurem Leben und seht wohin es weiter geht.
Ich freu mich, wenn Ihr von unterwegs eine Brieftaube schickt…

Samstag, 23. Januar 2016

Gutes Gelingen - Gelingen des Guten

Wollen wir nicht alle das Gute? Haben, erleben und/oder tun?
Man sagte mir jüngst, gute Nachrichten wären solche, die einen Anstoß geben, mehr Liebe und Güte in die Welt zu bringen. Sicher! Doch wenn das so einfach wäre!
Was das Gute ist, darüber rauchen schon vielen Jahrhunderten die Philosophen-Köpfe in aller Welt.

Sehr schön hat es Wilhelm Busch auf den Punkt gebracht:
"Das Gute, dieser Satz steht fest, ist stets das Böse, das man lässt." Klingt hübsch - oder? Aber: April, April! Jetzt haben wir das Gegenteil, und das kennen wir ebenso wenig.

Ich will ein paar Erzählungen auflisten, die uns die Schwierigkeiten dieses Themas aufzeigen.
Beginnen wir mit der Bibel.
Jemand kommt zu Jesus-Christus und spricht ihn an "Guter Meister!" Er bekommt zur Antwort: "Was nennst du mich gut? Niemand ist gut außer Gott!"

Oder die bekannte kleine Weisheits-Geschichte:
Ein alter Mann lebte zusammen mit seinem einzigen Sohn auf einer kleinen Farm. Sie besaßen nur ein Pferd, mit dem sie die Felder bestellen konnten und kamen gerade so über die Runden.
Eines Tages lief das Pferd davon. Die Leute im Dorf kamen zu dem alten Mann und riefen "Oh, was für ein schreckliches Unglück!" Der alte Mann erwiderte aber mit ruhiger Stimme: "Wer weiß…, wer weiß schon, wozu es gut ist?"
Eine Woche später kam das Pferd zurück und führte eine ganze Herde wunderschöner Wildpferde mit auf die Koppel. Wieder kamen die Leute aus dem Dorf: "Was für ein unglaubliches Glück!" Doch der alte Mann sagte wieder: "Wer weiß…, wer weiß schon, wozu es gut ist?"
In der nächsten Woche machte sich der Sohn daran, eines der wilden Pferde einzureiten. Er wurde aber abgeworfen und brach sich ein Bein. Nun musste der alte Mann die Feldarbeit allein bewältigen. Und die Leute aus dem Dorf sagten zu ihm: "Was für ein schlimmes Unglück!" Die Antwort des alten Mannes war wieder: "Wer weiß…, wer weiß schon, wozu es gut ist?"
In den nächsten Tagen brach ein Krieg mit dem Nachbarland aus. Die Soldaten der Armee kamen in das Dorf, um alle kriegsfähigen Männer einzuziehen. Alle jungen Männer des Dorfes mussten an die Front und viele von ihnen starben. Der Sohn des alten Mannes aber konnte mit seinem gebrochenen Bein zu Hause bleiben.
"Wer weiß…, wer weiß, wozu es gut ist?"
Eine Geschichte, gewiss. Aber haben wir nicht alle schon erlebt, dass etwas, was wir zu einer Zeit als das Gute bezeichnet haben, später anders beurteilt werden musste. Außer man ist der Meinung, dass alles sein Gutes hat. Aber dann muss man gar nicht drüber reden, und es auch wirklich für alles gelten lassen. Dann würde es auch immer - oder nie - gelingen.
Alles Theorie!

Spannend wird es dann, wenn jemand das (nachhaltig) Gute tun möchte, es zur Tat-Sache werden lassen möchte. Wenn man da nicht gleich der Meinung ist, man wisse es "ganz klar!", dann spürt man etwas von dem großen Unbekannten, das diesen Begriff umschwebt.
Und vielleicht fängt das Gute an zu gelingen mit der bescheidenen Einsicht, das wir es nicht wissen, aber dennoch wollen, anstreben können. Paradox!
Aber es muss ja "da" sein, sonst hätte es wohl kaum in aller Welt einen so großen und beliebten Namen - oder?

Was wohl meine Leser dazu sagen?




Sonntag, 3. Januar 2016

Anfangs-Gelingen


Schon lange frage ich mich, warum in "anfangen" das Verb "fangen" auftaucht. Was gilt es zu "fangen" für einen gelingenden An-fang? Und was ist das dann für ein "Fang"?

Sicher gibt es darauf hochphilosophische Antworten, aber wir können uns ja auch ganz einfach aufmachen, diesen Fang zu machen.

Es ist spannend bei allen Ergebnissen, die sich in unserem Leben schon ergeben haben, bei allen Ereignissen, die sich ereignet haben nach dem Anfang zu fahnden. Wie-wann-wo hat das eigentlich begonnen, was ich jetzt erlebe? Der Beruf, den ich jetzt ausübe, die Partnerschaft, die Freundschaften, die ich jetzt habe, das Hobby, die Belastungen...

Es lohnt sich, einmal einen Faden aufzugreifen und anzufangen, ihm nachzugehen bis zu seinem Anfang. Oft ist das überraschend weit. Das Leben, die Biografie wird bei diesen "Ariadne"-Spielchen immer durchsichtiger, und man erkennt: Die Biografie ist ein Kunstwerk. Natürlich taucht dann auch die Frage nach dem eigenen Anfang auf: Wann habe ich eigentlich angefangen, meine Existenz? Und dem folgt die Frage nach dem Anfang der Welt... Das führt uns zunächst zu weit.

Kommen wir ins Hier und Jetzt!

Wie geht anfangen überhaupt? Was müssen wir fangen, um anfangen zu können? Was war der erste "Fang" bei dem, was ich grade tue?
Da können wir erstaunt feststellen, dass wir wirklich etwas "gefangen" haben: einen Gedanken!
Alles beginnt mit dem Denken:
Das Haus, an dem ich vorübergehe oder in dem ich wohne;

jeden Tag meines Lebens beginne ich mit einem Gedanken;
allem womit und woran wir arbeiten liegt ein Initial-Gedanke zu Grunde;
jeder Meinung, jedem Urteil, jedem Entschluss, jedem Plan...
Nun können wir uns dieses "Fangen" der Gedanken bewusst machen, es sogar beobachten. Dann stellen wir fest, dass wir beim Denken so gut wie immer auf etwas bereits Gedachtes zurückgreifen. Wir suchen in unserem "Archiv" und fangen einen Inhalt (manchmal finden wir ihn nicht gleich).
Ein ganz anderer Anfang wäre es aber, einmal etwas Neues zu denken, was ich noch nie gedacht habe. Ob das geht?
Es wäre das ein echt "schöpferisches" Denken, ein "Fangen mit dem Schöpf-Löffel" (Verzeihung!) Witzig, aber gar nicht so einfach!
Eine spielerische Möglichkeit liegt im Erfinden von Rätseln. Das müssen wir ganz anders an-fangen als das Raten.
Mutige Fänger vor!

Um allen die Scheu zu nehmen, stell ich ein eigenes vor - naiv, anspruchslos. (Das Reimen gelingt mir wegen meiner musikalischen Ader - muss aber nicht sein.)
Du bist stets Runden drehend
Es gibt dich viele Mal,
Erscheinst vorübergehend
Und bist doch ganz real.Nimmst uns mit Himmelskräften
Auf deinem Wege mit
In Ruhe und Geschäften:
Wir folgen deinem Schritt.Und ist dein Weg zu Ende,
Fängt er gleich wieder an.
Wir hängen an der Wende
Ein neues Schildchen dran.Nun ist es klar:
Du bist ein _  _  _  _.

 
Also:
Fangen wir zum An-fang dieses Neuen an, die An-Fänge
zu fangen! Dann fängt wirklich etwas Neues an.

Ich freu mich über gemeinsame Fang-Freuden.
Hier oder über meine Mail: Margareta.Bannmann@web.de.




Freitag, 25. Dezember 2015

Weihnachten auf der Spur - vielleicht gelingt's...


Nach der Frage vor zwei Tagen wie Weihnachten gelingt, geht es heute darum, dem Werde-Gang dieses Festes einmal nachzugehen, ganz skizzenhaft in großen Schritten.
Die beschriebenen Feiern der Licht-Geburt des Sonnengottes gab es schon Jahrtausende bevor die Christ-Geburt geschah, die allerdings ebenso  real war wie es die alljährliche Wintersonnenwende ist.
Die Geschichte der Entstehung des Christentums kann kein Legende sein, dazu haben viel zu viele Zeitzeugen viel zu schwerwiegende Dinge auf sich genommen. Wenn man durch die - zweifellos mannigfach veränderten - Berichte den roten Faden sucht, dann trifft man zunächst auf völlig überwältigte Menschen, gezeichnet von den für den Verstand unfassbaren Geschehnissen, die an Ur-Pfingsten eine Ur-Gemeinde gründen. Wenig später erfährt der Pharisäer Saulus eine existenzielle Licht-Berührung, die ihn zum Apostel Paulus verwandelt, der eine gewaltige Missionsarbeit leistet. In Rom müssen diese Ur-Christen sich zunächst verstecken bei Gefahr für Leib und Leben. Später gaben viele Jahre lang Menschen freiwillig als Märtyrer ihr Leben für diese ganze "Geschichte". Dazu muss man einbeziehen, dass die Menschen vor 2000 Jahren noch anders waren, anders erleben konnten gerade in Bezug auf das Unsichtbare.

Etwa 200 Jahre nach der Christgeburt entstand auf damals persischem Boden eine riesige christliche Bewegung durch Mani, die sich ausbreitete bis zur Mongolei und nach Spanien. Als sich im 5. Jahrhundert die römisch-christliche Kirche konstituierte, fand sie in diesem "Manichäismus" eine riesige Konkurrenz vor, und brauchte fast 800 Jahre, um die "Ketzer" auszurotten. Die katholische Kirche hatte immer ein Macht-Problem. Dennoch haben die Kirchenväter einen großartigen, tiefen Kultus entwickelt, der bis heute noch Kraft hat. (Leider haben viele Menschen heute dafür keinen Sinn mehr.)
Lange, lange Zeit wurde das christliche Dogma der Kirche vom Klerus in verschiedenster Form dem ungebildeten Volk aufoktroyiert.

Doch das Christentum der Urgemeinde war nicht totzukriegen. Es lebte "im Untergrund" und tut es bis heute.
Als Luther die Bibel durch seine Übersetzung unzähligen Bürgern näherbrachte und die Kirche reformierte, gab das Anlass zu neuen Kämpfen und Kriegen, und so wussten Viele in ihrem Herzen schon lange nicht mehr, ob man nun die Kirche und das ganze Christentum gutheißen sollte oder nicht.
Parallel entwickelte sich die Natur-Wissenschaft, das Weltbild - früher eine eindeutige Domäne der Priester - wurde berechenbar, die Verstandeskräfte der Menschheit waren auf dem Vormarsch, das Wissen drängte allmählich die Weisheit zurück und behauptete - wie der Wolf im "Rotkäppchen" - selbst die Weisheit zu sein. Ein folgenschwerer Irrtum, der einen Höhepunkt in der sog. "Aufklärung" fand. Hatten "kluge Köpfe" zur Mittelalter-Zeit im Streit um die Universalia schon entschieden, dass der Geist aus der Materie komme, so führte das materialistische Denken der Aufklärung zusammen mit den technischen Errungenschaften, die den Menschen immer mehr als Herrscher über die Natur erscheinen ließen, zu dem denkerischen Kurz-Schluss "Gott ist tot".
Und dennoch soll er in seinem Sohn alle Jahre wieder geboren werden, bis auf den heutigen Tag, nachdem das 20. Jh. diese ganze Entwicklung noch zu einem unfassbaren Höhepunkt und das Denken in eine ebensolche Verwirrung geführt hat? Schwierig!
Die heutige Religionswelt kann auch nicht mehr zurückführen, was ihre Aufgabe wäre, denn "re-ligio" heißt Wieder-Anbindung. In unserem Fall an die Ursachen dieses Weihnachts-Festes. Das wahre Wissen, wie es die Zeitzeugen noch hatten ist im Dogma, das dem Wechsel der Zeiten und der Entwicklung der Menschen nicht standhalten konnte, geknebelt worden, sodass es sich selbst für die Fachleute nicht mehr in seiner Wahrheit aussprechen kann, und diese die berechtigten Fragen der Menschen um Weihnachten nicht mehr beantworten können.
Und doch gibt es die Antworten. Der "Untergrund"-Strom - früher wie heute geschmäht - hat sie bewahrt.
Aber es gibt die Antworten auch in uns. Wir haben alle auch spirituelle Gene, wir haben alle einen Wahrheits-Sinn - beides spüren wir so wenig wie unsere Milz (solange sie nicht krank ist).
Und weil die geistige Welt schon ganz lange ganz andere Entwicklungen fährt, hat sich in unserem Unterbewusstsein etwas erhalten, was dem materialistischen naturwissenschaftlichen Denken entwischt. Das wird seit ca. 50 Jahren immer stärker. Wir haben sogar schon eine Art spirituellen Unternehmertums. Und wir sehen es an den Kindern. Eigentlich ahnen wir es nur, und dadurch sind auch die Erklärungen oft recht eigenartig. Aber ich glaube, es ist gerade dieser Underground-Strom, der uns alle Jahre wieder vorweihnachtlich treibt, der auch den scheinbar lästigen "Kommerz" hervorbringt, der einen erwachsenen Mann am 23. Dezember völlig verzweifelt stöhnen lässt: "Ich hab ja noch gar keine Geschenke!"
Wir alle wissen: Es gibt dieses Große, Wahre - wie immer wir es nennen. Und genau genommen geht es auch nur sekundär um das Gedenken dessen, was vor langer Zeit geschah. Wäre da nicht eine Folge-Erscheinung, die uns alle bis heute, bis jetzt und weiterhin betrifft: Wir haben ein Fünkchen von diesem Großen in uns. Das ist unser bestes Teil, unser eigentliches Wesen. Alles drum herum ist "persona" = Maske. Und dieses "Kindlein klein" sollte jedes Jahr wie das Licht "neu geboren" werden, ein wenig neuen Glanz bekommen.
Es darf auch gerne ein gutes Pfund Dankbarkeit dazukommen an die Welt, die höher ist als alle Vernunft und an DEN, der uns das und noch viel, viel mehr ermöglicht.
All das ist jetzt - durch das, was vor 2000 Jahren geschah - in unsere Hände gelegt, dass wir das aus freiem Willen und weiser Einsicht tun. Mit diesen beiden größten Geschenken, die wir alle bekommen haben. Das verbindet uns, könnte uns in Frieden bringen miteinander, und: wenn das kein Grund zum Feiern ist!